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Pimp my DJI Ronin SC

DJI Ronin SC

Vor ein paar Monaten habe ich mir einen DJI Ronin SC beim Elektrohändler meines Vertrauens zugelegt. Warum? Weil ich mir ausreichend viele Gründe zurechtgelegt habe. Zum Beispiel, dass ich damit richtig ruhige Aufnahmen hinbekomme. Oder dass ich mir sogar meinen eigenen Kamerakran bauen kann. Zumindest in meiner Fantasie, bis in die Realität hat es das noch nicht geschafft.

Zusammenbau? Easy.

Der Ronin SC in der Pro-Combo mit Focus-Motor kommt fast daher wie ein Kasten von IKEA. In Einzelteilen, mit Schrauben und zwei Inbus-Schlüsseln. Das ist der eine Unterschied, denn beim Kasten von IKEA hast du nur einen Schlüssel dabei. Der zweite Unterschied: Beim Ronin SC war keine Aufbauanleitung dabei. Nicht, dass ich sie gelesen hätte, aber sie wäre hilfreich gewesen, wenn ich beim zweiten Zusammenbau alles richtig machen wollte. Doch YouTube sei Dank habe ich das dann auch hinbekommen.

Dass ein paar Schrauben übriggeblieben sind, hat mich nicht näher gewundert. Das ist normal, wenn ich etwas zusammenbaue. Selbst beim IKEA-Kasten bleibt immer was übrig, genauso wie beim LEGO. In dem Fall hat es aber gepasst, denn das war wirklich so beabsichtigt.

Zu dem Zeitpunkt war ich noch völlig fasziniert von den Möglichkeiten, die ich mit dem Ronin SC habe. Du kannst ihn mit einer Hand bedienen. Der kleine Joystick macht die Bewegungen, ein kleiner Knopf startet die Aufnahme. Gut, beim Fokussieren brauchst du eine zweite Hand, aber ansonsten ist der Ronin SC einfach zu bedienen.

Faszinierend

Je mehr ich den Ronin SC in Verwendung hatte und natürlich immer noch habe, umso mehr Dinge sind mir aufgefallen. In Verbindung mit der App kannst du den Gimbal tatsächlich fernsteuern. Du kannst ihn über Force Mobile auch an die Bewegung vom Smartphone koppeln – sofern dein Smartphone das unterstützt. Witzige Funktion, doch in der Praxis habe ich das noch nicht gebraucht.

Das Gewicht, besonders in Verbindung mit meiner GH5, sorgt für die notwendige Fitness. Aber am meisten gefällt mir noch immer der eigentliche Kaufgrund: Du kriegst damit richtig ruhige Aufnahmen hin, egal wie schnell du dich bewegst. Selbst beim Laufen stabilisiert sich die Kamera richtig gut.

Nachdem die Faszination aber gewichen war, sind mir dann immer mehr Details aufgefallen, die nerven. Zum Beispiel, dass die Verbindung von Stellrad und Focus-Motor immer wieder abbricht oder gar nicht erst zustande kommt.  Keine Ahnung warum. Da will er einfach nicht. Ausschalten, einschalten, dann geht’s wieder. Komisches Teil.

Wenns nervt, mach es besser

Am meisten genervt hat mich aber das Zusammenbauen. Jedes Mal, wenn du den Ronin SC verwenden möchtest, musst du die Kamera draufschrauben und in alle Richtungen neu ausbalancieren. Das war wirklich mühselig und dauert gut und gerne fünf Minuten. Also musste hier Abhilfe her.

Am liebsten wäre mir eine Art Schnellwechselplatte gewesen, aber die gibt’s bei DJI nicht. Bei Zhiyun aber schon. Ist zwar Mitbewerb zu DJI, nachdem die Schrauben und Gewinde aber genormt sind, kannst du das Zhiyun Quick Setup Kit auch beim Ronin SC draufschrauben. Und tatsächlich, das funktioniert.

Das Quick Setup Kit kannst du ganz einfach statt der Konsole, wo die Kamera normalerweise angeschraubt ist, auf die Schiene des Ronin SC draufschrauben. Damit ist die Kamera immer an der selben Position und du kannst dir den zusammenbau sparen.

LEGO sei Dank

Was noch genervt hat? Zum Beispiel dass die Kabel vom Ronin SC zur Kamera und zum Focus Motor die Bewegung behindern. Egal, wie du die legst, du streifst damit immer irgendwo oder bleibst sogar damit hängen. Aber auch dafür gibt’s Abhilfe. Dank meinen LEGO-Kenntnissen und meiner Erfahrung im falschen Zusammenbauen von IKEA-Kästen habe ich auch dafür eine Lösung gefunden.

Die Konsole für die Kamera war ja übrig. Und die kannst du auch verkehrt herum anschrauben. Dann hast du nämlich genug Platz, um die Aufnahme für den Focus-Motor dahinter anzuschrauben. Das balanciert den Ronin SC nämlich besser aus.

Was ich mir noch wünschen würde

Es gibt aber auch Dinge, die kann ich beim besten Willen nicht ändern. Zum Beispiel das ausbalancieren der ganzen Schiene mit Kamera, Focus Motor und den Kabeln. Dazu brauche ich nämlich Feingefühl und das habe ich als bekennender Grobmotoriker nicht. Jedes Mal die untere Schraube leicht aufmachen, verschieben und hoffen, dass es nicht zu weit war. Dafür würde es eine bessere Lösung geben. Mit Stellschrauben zum Beispiel. Aber nicht beim Ronin SC. Noch nicht.

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