EU Drohnenverordnung verschoben auf Jänner 2021

Eigentlich hätte sie mit 1. Juli 2020 in Kraft treten sollen, jetzt soll sie aber auf 1. Jänner 2021 verschoben werden. Die Rede ist von der neuen EU-Drohnenverordnung. Der Grund der Verschiebung ist, dass sich einige Mitgliedstaaten der EU wegen dem Corona Shutdown momentan mit anderen Dingen beschäftigen müssen als mit Drohnen. Kann ich irgendwie verstehen.

Bis zu diesem Zeitpunkt gelten die alten Regelungen. Das heißt also für Österreich, dass du für die Registrierung deiner Drohne genauso viel zahlst wie für eine Cessna 172. Beide fallen nämlich in die Kategorie „Luftfahrzeuge bis 1.200 kg Abfluggewicht“, der kleinsten Kategorie in der Austro Control Gebührenordnung. Da kommen schnell um die dreihundert Euro zusammen. Pro Jahr.

Da wird sich heuer nicht mehr viel tun

Kalender

Mit der neuen EU-Drohnenverordnung sinken die Kosten für die Registrierung auf ein Zehntel. Weil ja ursprünglich geplant war, dass sie mit 1. Juli in Kraft tritt, werden da wohl einige Drohnenpiloten mit der Registrierung gewartet haben. Jetzt wurde sie auf den 1. Jänner 2021 verschoben. Deshalb gehe ich mal davon aus, dass sich nur wenige zu einer Registrierung durchringen können.

Ob dadurch auch weniger Drohnen verkauft werden, bezweifle ich. Ich hoffe nur, dass die zukünftigen Piloten wenigstens an eine Versicherung denken. Denn passieren kann immer was.

Das muss registriert werden

Mavic Mini

Die Austro Control hat für Fragen rund um Registrierung und Bewilligung von Drohnen eine eigene Webseite eingerichtet, wo auch Infos zur neuen EU-Drohnenverordnung zu finden sind. Sobald deine Drohne über 250 Gramm hat, die betriebene Drohne bei einem Aufprall eine kinetische Energie von über 80 Joule überträgt ODER eine Kamera drauf hat, muss sie registriert werden. Das gilt also auch für die Mavic Mini. Hat zwar weniger als 250 Gramm, aber eine Kamera drauf. Warum eine Drohne mit Kamera registriert werden muss, ist dort auch zu lesen:

„Die EU-Verordnung schreibt vor, dass sich die Betreiber jener Geräte registrieren müssen, die mit einem Sensor ausgestattet sind, der personenbezogene Daten erfassen kann (also bspw. über eine Kamera verfügen). Ausgenommen sind nur Geräte, die den Vorgaben der „Spielzeug-Richtlinie“ der EU entsprechen (für Produkte, die dazu bestimmt oder gestaltet sind, von Kindern unter 14 Jahren zum Spielen verwendet zu werden).“

www.dronespace.at

Selbst wenn du deine Drohne nur auf deinem Grundstück betreibst, musst du sie registrieren. Denn es ist unerheblich, wo du fliegst. Es zählt nur, das du fliegst.

Kenntnis nachweisen

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Denn du musst nur für Drohnen über 250 Gramm Abfluggewicht einen Online-Kurs mit anschließendem Test absolvieren. Wenn das wirklich so ist, dann gilt das für die Mavic Mini nicht.

Fällt die Drohne in eine größere Kategorie, dann kann zusätzlich noch eine Theorie-Prüfung bei einer zuständigen Behörde notwendig sein. Diese Prüfung muss vor Ort absolviert werden und hat dann auch Luftfahrtrecht mit drinnen.

Versicherung immer notwendig

Versicherung

Jede Drohne, die registriert wird, muss natürlich auch versichert werden. Das wird auch bei der Registrierung selbst abgefragt, dann dort musst du deine Polizzen-Nummer eintragen.

Bevor du jetzt Stunden damit verbringst, die richtige Versicherung zu finden, solltest du einmal bei deiner eigenen Versicherung nachfragen. Manche bieten es nämlich an, dass man bei einer Haushaltsversicherung auch die Drohne mit reinnimmt. Könnte günstiger sein als eine eigene.

Und wie geht’s jetzt weiter?

Gut, die Umsetzung der EU-Drohnenverordnung wurde verschoben auf Jänner. Da wird also heuer nichts mehr passieren. Du kannst deine Drohne nach wie vor zu den alten Konditionen registrieren. Den Online-Test für den Kenntnis-Nachweis kannst du zurzeit noch nicht machen.

Aber könnten wir die Zeit nicht nutzen, die Kenntnis-Nachweise und Online-Tests heuer schon zu machen? Dann wäre vielleicht der Ansturm im nächsten Jahr nicht so groß.  Vielleicht hört mich ja die Austro Control und überlegt sich das mal.

Edgar Grasl

Edgar ist der kreative Kopf hinter Wieselfilm. Als bekennender Equipment-Junkie muss er immer das Neueste kaufen und testet die Dinger dann ausgiebig. Die ganzen Pferdefilme auf wieselfilm sind seinem Hobby geschuldet, dem Reiten.

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