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Dein eigenes Tonstudio mit kleinem Budget

Tonstudio mit kleinem Budget

Ein eigenes Tonstudio zu haben, macht durchaus Sinn. Wenn du zum Beispiel ein Voiceover aufnehmen möchtest. Oder einen Podcast starten willst. Du brauchst nicht nur das richtige Mikro dafür, sondern auch einen geeigneten Raum. Doch worauf musst du dabei eigentlich achten? Und was kannst du tun, wenn du keinen eigenen Raum zur Verfügung hast? Hier gibt’s ein paar Tipps von uns, wie du mit einfachen Mitteln dein eigenes Tonstudio oder einen Platz zum Aufnehmen von Audio einrichten solltest.

Die Herausforderung

Wenn du schon mal versucht hast, ein eigenes Voiceover im Wohnzimmer aufzunehmen, dann wirst du eines merken: Es klingt, wie wenn du in einer Bahnhofshalle stehst. Denn der Schall, den du beim Sprechen produzierst, wird von den Wänden, den Fenstern und deiner Einrichtung wieder zu dir und deinem Mikro zurückgeworfen. Das produziert ein Echo oder einen Hall. Selbst in der Nachbearbeitung kriegst du das nicht weg, ohne dass deine Aufnahme an Qualität verliert.

Der Raum

Deshalb solltest du bereits bei der Auswahl deines Raumes auf ein paar Dinge achten. Die Raumgröße ist dabei entscheidend. Je größer der Raum, desto weniger Echo hast du. Am Klo hallt es also mehr als im Wohnzimmer. Zu groß ist aber auch nicht gut. Der große Salon im Altbau ist am schlechtesten geeignet.

Auch der Bodenbelag ist entscheidend. Parkett oder Laminat wirft den Schall ebenfalls zurück. Deshalb suche dir – egal, ob du ein eigenes Tonstudio machen willst oder nur einen Platz dafür einrichten möchtest – einen mittelgroßen Raum. Am besten quadratisch (dann bleibt das ganze berechenbar) und mit Teppichboden. Das ist dann schon die halbe Miete.

Ebenfalls entscheidend ist die Lage deines Raumes. Liegt der Raum zum Innenhof, hast du weniger Nebengeräusche von der Straße. Die spielenden Kinder sind am Abend, wenn du deine Aufnahme machst, sowieso schon beim Abendessen.

Als kleine Hilfestellung zur Raumauswahl haben wir hier mal die Kriterien zusammen gefasst:

Schallfresser für deinen Raum

Willst du dein eigenes Tonstudio in dem Raum einrichten, dann brauchst du Elemente, die den Schall „schlucken“. Sicherlich kennst du die Schaumstoffmatten mit den zahllosen kleinen Pyramiden drauf. Die kannst du auch kaufen, kosten aber Geld. Gibt’s sogar bei Amazon. Wenn du damit einen Raum mit ein paar Quadratmetern auskleiden möchtest, dann bist du schnell mal ein paar hundert Euro los. Nur fürs Material.

Alternativ kannst du aber auch zum Beispiel Vorhänge aufhängen. Die schlucken den Schall eigentlich auch hervorragend, kosten aber nicht so viel. Oder du nimmst alte Eierkartons und klebst sie an die Wand. Nach Ostern sollten da schon ein paar herumliegen. Ich persönlich würde das aus zwei Gründen nicht empfehlen: Erstens schlucken die den Schall nicht so gut wie ein Vorhang und zweitens wäre da noch der Brandschutz. Die brennen nämlich ziemlich schnell…

Egal was du nimmst – damit du das Echo reduzieren kannst, brauchst du die Schallfresser nicht nur an den Wänden, sondern auch an der Decke. Denn von dort wird ein erheblicher Anteil vom Schall zurückgeworfen. Auch hier kannst du einen Vorhang oder die Schaumstoffmatten nehmen.

Oder doch nur ein eigener Platz?

Wenn du jetzt denkst „Die sind ja wahnsinnig, ich tapeziere mein Wohnzimmer doch nicht mit Schaumstoffmatten“, dann solltest du die zweite Variante versuchen. Anstatt einen ganzen Raum als Tonstudio aufzubereiten, schaffe doch einen eigenen, kleinen Raum für dein Mikro. Und zwar nur fürs Mikro. Ein Schallschutz ist nichts anderes. Dein mobiles Tonstudio sozusagen.

Entweder du kaufst dir sowas fertig oder – so wie wir das gemacht haben –baust dir selbst einen. Die Kosten sind in beiden Fällen überschaubar, das Ergebnis ist aber mehr als akzeptabel. Und mit etwas handwerklichem Geschick und dieser Bauanleitung kriegst du das auch selbst hin.

Und jetzt Ruhe bitte

Dein Raum oder dein Schallschutz ist vorbereitet, das Mikro steht und du willst starten? Warte noch eine Sekunde und sei ganz still. Hör ganz genau hin. Hörst du irgendwas? Zum Beispiel eine Uhr, die tickt? Oder das Summen von deinen Lautsprechern? Dann schalte sie ab. Denn selbst kleinste Geräusche hört man in der Audio-Aufnahme.

Bevor du also anfängst, aufzunehmen, schließe alle Fenster und Türen, schalte alle nicht notwendigen Elektrogeräte ab und stelle dich so weit wie möglich weg vom Laptop. Denn der macht auch Geräusche.

Sonst noch was?

Mit diesen Tipps haben wir ziemlich gute Ergebnisse erzielt. Für die schnellen Aufnahmen reichts. Für alles andere haben wir einen eigenen Raum im Keller. Der ist auf allen Seiten isoliert, es gibt dort keine Nebengeräusche (außer die Klospülung, aber das geht auch vorbei) und wir können unser Audio ziemlich frei von Echo und Co aufnehmen.

Hast du auch noch einen Geheimtipp für uns? Dann schreibs uns doch in die Kommentare.

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