Der Leitfaden zum Kauf der perfekten Videokamera

Natürlich fangen wir alle klein an. Meine erste Videokamera wäre heute 25 Jahre alt. Nein, die war nicht schwarz-weiß, die war schon in Farbe. Aber damals „State-of-the-Art“. Ein Camcorder von SONY mit Hi8-Kassetten. Mit der Zeit wurden es aber immer mehr Kameras, die ich in den Händen gehalten habe. Und beim Kauf habe ich immer neue Dinge entdeckt, die sie haben sollte.

Wenn du auch in diese Welt eintauchen willst, dann hast du heute viel mehr Möglichkeiten als damals. Und das führt zu einem schier unendlichen Angebot für jede Preisklasse. Es gibt so viele Optionen da draußen, dass es manchmal schwierig sein kann, den Durchblick zu behalten. Aber keine Sorge, wir sind hier, um dir dabei zu helfen, die perfekte Kamera für deine Bedürfnisse zu finden.

Darauf solltest du achten, wenn du eine Videokamera kaufst

Der Kauf einer neuen Videokamera ist natürlich in erster Linie vom Budget abhängig. Damit du aber weißt, ob die günstige Kamera auch gut ist, gibt’s hier neun Punkte, auf die du achten solltest:

  1. Videoauflösung: Willst du gestochen scharfe Bilder? Dann solltest du auf eine hohe Auflösung achten. Full HD (1080p) ist immer noch gut, aber nicht mehr zeitgemäß. Die meisten Kameras bieten heute schon 4K- oder sogar 8K-Auflösungen für ultradetailreiche Aufnahmen.
  2. Sensorgröße und Bildqualität: Größere Sensoren bedeuten normalerweise bessere Bildqualität, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen. Ein guter Mittelweg ist hier MFT (Micro Four Thirds). Je größer der Sensor, desto teurer ist natürlich die Kamera. Vollformat oder APS-C Sensoren liefern optimale Ergebnisse, kosten aber auch ein wenig mehr.
  3. Objektiv: Willst du deine kreative Seite ausleben? Dann ist es wichtig, dass deine Kamera ein Wechselobjektiv hat. Je nach Hersteller unterscheiden sich die Objektive aber. Deshalb solltest du schauen, dass deine Kamera mit einer Vielzahl von Objektiven kompatibel ist. Damit du für jede Situation das richtige hast.
  4. Bildstabilisierung: Es gibt nichts Schlimmeres als verwackelte Aufnahmen. Achte auf Kameras mit guten Bildstabilisierungssystemen, damit deine Videos schön ruhig bleiben.
  5. Manuelle Steuerungsmöglichkeiten: Wenn du dich weiterentwickeln möchtest, sind manuelle Einstellungen wie Blende, Verschlusszeit und ISO ein absolutes Muss.
  6. Audiomöglichkeiten: Ton ist genauso wichtig wie Bild. Stell sicher, dass deine Kamera gute Audiokomponenten hat und vielleicht sogar die Möglichkeit bietet, externe Mikrofone anzuschließen.
  7. Zusätzliche Funktionen: Überleg dir, welche Funktionen für dich wichtig sind. Zeitlupe, Zeitraffer, WLAN-Konnektivität und andere Extras können den Unterschied machen.
  8. Akku- und Speicherkapazität: Nichts ist frustrierender als ein leerer Akku oder ein voller Speicher. Check die Akkulaufzeit und die Speicherkapazität, um sicherzustellen, dass sie zu deinen Anforderungen passen.
  9. Ergonomie und Bedienbarkeit: Du wirst viel Zeit mit deiner Kamera verbringen, also sorg dafür, dass sie sich gut anfühlt und einfach zu bedienen ist.

Und wie gehts weiter?

Wenn du dann glücklicher Besitzer einer neuen Kamera bist, dann solltest du dich auch einmal damit auseinandersetzen. Was dir natürlich leicht fällt, weil du ja eine Riesenfreude hast.

Zuerst einmal solltest du den Akku Aufladen. Ohne den geht nichts. Auch die Speicherkarte solltest du Einsetzen. Und dann machst du dich mit den Einstellungen vertraut.

  • Auflösung und Framerate: Schau dir die unterschiedlichen Auflösungen und Bildwiederholraten, die so genannte Framerate, genau an. Bei vielen Kameras hängt die Auflösung von der maximalen Framerate ab. Die sollte bei 24, 25 oder 30 Bildern pro Sekunde liegen. Und deine Auflösung bei 4k.
  • Belichtung: Die Belichtungseinstellungen beeinflussen die Helligkeit und den Kontrast deiner Aufnahmen. Experimentiere mit den Einstellungen für Blende, Verschlusszeit und ISO, um die Belichtung deiner Videos anzupassen. Eine niedrige ISO-Empfindlichkeit eignet sich gut für helle Lichtverhältnisse, während eine höhere ISO-Empfindlichkeit in dunkleren Umgebungen hilfreich sein kann.
  • Weißabgleich: Der Weißabgleich hilft dabei, die Farbtemperatur deiner Aufnahmen anzupassen, damit sie natürlicher wirken. Wähle den Weißabgleich entsprechend der Lichtverhältnisse aus, in denen du filmst. Die Optionen können sich je nach Kamera variieren, aber typische Einstellungen umfassen Tageslicht, Kunstlicht, Bewölkt usw.
  • Fokus: Stelle sicher, dass der Fokus richtig eingestellt ist, damit deine Aufnahmen scharf und klar sind. Du kannst zwischen automatischem und manuellem Fokus wählen, je nachdem, welche Kontrolle du bevorzugst. Bei der manuellen Fokussierung kannst du die Schärfe manuell einstellen, um sicherzustellen, dass das gewünschte Motiv klar zu erkennen ist.
  • Tonaufnahme: Überprüfe die Einstellungen für die Tonaufnahme und teste die Qualität des eingebauten Mikrofons. Du kannst auch externe Mikrofone anschließen, um die Tonqualität zu verbessern.
  • Bildstabilisierung: Aktiviere die Bildstabilisierungsfunktion, um verwackelte Aufnahmen zu minimieren, besonders wenn du aus der Hand filmst.
  • Objektiv: Wenn du eine Kamera mit einem Wechselobjektiv gekauft hast, dann hast du schon mal die richtige Wahl getroffen. Aber auch hier gibts verschiedene Einstellungen. Wenn du keine Ahnung hast, was dir dein Objektiv sagt, dann schau dir mal diesen Artikel an. Da haben wir das schon mal beschrieben.

Welche Einstellungen sind die Richtigen? Das hängt davon ab, was du Filmen möchtest. Die legst du nicht nur ein Mal fest, die verstellst du dauernd. Ich habe bei meinen Videokameras die Möglichkeit, mehrere Voreinstellungen zu Speichern und bei Bedarf abzurufen. Das sind im Grunde zwei Einstellungen: Einmal 4k mit 24 Bildern pro Sekunde, ISO 200 und keinem Weißabgleich und einmal 4k mit 60 Bildern pro Sekunde und ISO 200 für Zeitlupen-Aufnahmen. Und bei Beiden ganz wichtig: Beachte die 180-Grad Shutter Regel. Das hilft dir, damit dein Bild nicht flackert.

Das war aber nur der Anfang.

Der Kauf einer eigenen Videokamera ist nur der Anfang. Denn du wirst schnell merken, dass du ein zweites Objektiv brauchst. Und ein Mikrofon, zusätzliche Speicherkarten, einen zweiten oder sogar dritten Akku und so weiter. Das nimmt kein Ende.

Welches Zubehör ist sinnvoll? Ein zweiter Akku, eine zweite Speicherkarte, ein ordentliches Mikrofon für die Tonaufnahme und ein Stativ solltest du immer dabei haben. Auch ein weiteres Objektiv ist sinnvoll. Und ein Rucksack, wo du das ganze Zeug reinpacken kannst, ist auch kein Fehler.

Zusammenfassung

Die Wahl der richtigen Videokamera kann einen großen Unterschied machen. Indem du deine Bedürfnisse berücksichtigst und die verschiedenen Optionen sorgfältig abwägst, kannst du sicherstellen, dass du die perfekte Kamera findest, um deine kreativen Visionen zum Leben zu erwecken. Egal, ob du gerade erst anfängst oder schon ein erfahrener Profi bist, eine gute Kamera ist der Schlüssel zu großartigen Videos. Also geh raus, erkunde deine Möglichkeiten und finde die Kamera, die am besten zu dir passt!

Edgar Grasl

Edgar ist der kreative Kopf hinter Wieselfilm. Als bekennender Equipment-Junkie muss er immer das Neueste kaufen und testet die Dinger dann ausgiebig. Die ganzen Pferdefilme auf wieselfilm sind seinem Hobby geschuldet, dem Reiten.

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