Juhu, Nachwuchs – die Panasonic DMC-GH5

Weihnachten steht vor der Tür, das Ende des Jahres naht – Zeit, über eine Neuanschaffung nachzudenken. Bisher habe ich im heurigen Jahr schon einiges in Kameras investiert. Einen DJI Osmo im Dezember (ja, ich weiß, das war letztes Jahr, aber gefilmt habe ich erst heuer damit) und eine DJI Mavic Pro im Jänner. Weil bei beiden die Kamera-Features meine Canon EOS 100D nicht nur in der Auflösung übertreffen, sondern auch bei den Einstell-Möglichkeiten (Farbprofile, Belichtung etc.), muss was Neues her.

Zuerst mal der Hintergrund dazu

Audio Kassette

Damit du auch verstehst, was mir wichtig ist, muss ich zuerst einmal den Hintergrund erklären. Früher hatte ich fürs Fotografieren eine einfache Digitalkamera mit optischem Zoom, fest verbaut. Zum Filmen hatte ich einen miniDV-Camcorder von Panasonic. Das waren die Dinger mit Kassetten.

Irgendwann einmal musste die Digitalkamera einer digitalen Spiegelreflex-Kamera weichen. Aus mehreren Gründen. Zum einen, weil du schneller Fotos machen kannst und zum anderen, weil du Wechselobjektive hast. Ein ganz klarer Vorteil.

Ein paar Jahre später habe ich dann die miniDV-Videokamera gegen eine digitale Videokamera getauscht. War aber trotzdem noch immer ein Camcorder, dieses Mal von Sony. Der konnte aber schon in 4K aufnehmen. Genutzt habe ich ihn wenig, inzwischen gar nicht mehr. Der größte Nachteil: Du kannst kein Mikro anstecken.

Wiederum ein paar Jahre später habe ich meine alte Canon EOS 400D gegen eine neuere Canon EOS 100D getauscht. Und die konnte filmen. In Full HD, mit der Möglichkeit, ein externes Mikrofon anzustecken. Seither benutze ich sie nicht nur zum Fotografieren, sondern auch zum Filmen.

DSLR’s haben zwar den Nachteil, dass du „nur“ 29 Minuten am Stück filmen kannst, weil sie somit steuerrechtlich nicht als Videokamera gelten – bisher bin ich aber noch nie an diese Grenze gestoßen. Wer filmt denn schon 29 Minuten am Stück durch?

Welchen Vorteil eine DSLR gegenüber eine „normalen“ Videokamera hat, habe ich ja bereits erklärt. Wechselobjektive, Zubehör und die Möglichkeit, Fotos zu machen.

Jetzt wird’s aber mal Zeit

Uhr

Die Canon EOS 100D macht sehr gute Fotos, ist klein, handlich und ich habe schon einiges an Zubehör dafür. Nur kann sie leider bei Videos zu wenig. Kaum Einstellmöglichkeiten, nur Full-HD Auflösung und eigentlich ist sie ja dafür da, um Fotos zu machen.

Deshalb wird’s Zeit, dass ich mir etwas Neues zulege. Mein erster Gedanke war, eine neue DSLR. Ich habe einzelne Modelle miteinander verglichen, technische Details genau unter die Lupe genommen – bin aber zu dem Schluss gekommen, dass die klassische DSLR ein aussterbender Dinosaurier ist. Die Evolution schlägt hier gnadenlos zu. Das neue Zauberwort heißt Systemkamera.

Canon hat hier nichts im Angebot, was mich überzeugen würde. Zum Fotografieren sind die Kameras sicherlich gut, aber beim Filmen haben sie ihre Schwächen. Außerdem kann ich meine Objektive nicht mehr verwenden, weil sich das System geändert hat. Da kann ich gleich auf einen anderen Hersteller wechseln.

Entscheidung gefallen…

Anschlüsse

Nachdem ich bei den anderen Herstellern die einzelnen Modelle durchhatte, wurde ich auf die Blackmagic Pocket Cinema 4K aufmerksam. Darüber habe ich ja auch schon mal etwas geschrieben. Die Kritiker werden jetzt sagen „Das ist aber keine Systemkamera“ und ich gebe ihnen recht. Das ist eine waschechte Videokamera mit Wechselobjektiven zu einem unschlagbar günstigen Preis.

Im Internet findet man auch einige Tests, in denen sie allesamt gut abschneidet. Die Videoqualität ist mehr als ausreichend. Nur hat sie ein paar Schönheitsfehler. Für mich.

… oder doch nicht?

Verzweiflung

Sie hat keinen optischen Sucher, sondern nur ein großes Display. Du kannst zwar einen externen Bildschirm anhängen, den habe ich aber nicht immer mit dabei. Sie hat keinen Autofokus. Hardcore-Videofilmer schwären sowieso aufs manuelle Scharf stellen. Ich würde ihn aber schon hier und da einmal nehmen können. Und es gibt eine Systemkamera, die eigentlich keine ist.

Die Panasonic Lumix DMC-GH5 schaut aus wie eine Systemkamera, verhält sich auch so, kann aber auch Videos machen. Beim Kamerahändler meines Vertrauens wurde ich darauf hingewiesen, dass das eigentlich eine Videokamera ist. Die schaut nur so aus wie eine Systemkamera.

Back to the roots

Panasonic Lumix DMC-GH5

Meine erste eigene Videokamera war eine Panasonic und ich war mehr als zufrieden damit. Die habe ich noch immer zu Hause. Somit war mir die Marke schon mal sympatisch. Die GH5 ist im vergleich dazu ein ganz anderes Kaliber.

Der verbaute Aufnahme-Chip ist bei der Panasonic und bei der Blackmagic der gleiche und kommt von Sony. Beide Kameras sind Micro Four-Thirds Kameras, deshalb würden die Objektive und das andere Zubehör hier wie dort passen. Das wars dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten.

Die Panasonic hat nämlich das, was ich bei der Blackmagiv vermisse. Einen elektronischen Sucher und Autofokus. Zusätzlich kannst du auch noch über HDMI einen externen Monitor anhängen, mit dem PC oder einer eigenen App die Kamera fernbedienen und das (kleinere) Display schwenken.

Die Panasonic ist eine Spur teurer wie die Blackmagic, dafür bekomme ich aber auch eine Kamera, die nicht nur gute Videos machen kann, sondern auch Fotos. Deshalb habe ich meine Canon EOS 100D gegen eine Panasonic Lumix GH5 ausgewechselt. Mein eigenes Weihnachtsgeschenk sozusagen.

Wenn jemand eine gute Canon mit viel Zubehör braucht – ich hätte eine abzugeben.

Edgar Grasl

Edgar ist der kreative Kopf hinter Wieselfilm. Als bekennender Equipment-Junkie muss er immer das Neueste kaufen und testet die Dinger dann ausgiebig. Die ganzen Pferdefilme auf wieselfilm sind seinem Hobby geschuldet, dem Reiten.

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