CapCut ist eine der Apps, die in den letzten Jahren einen regelrechten Hype ausgelöst haben. Entwickelt wurde es von der chinesischen Firma Bytedance, die auch hinter TikTok stecken. Das ursprüngliche Ziel von CapCut war, eine einfache Möglichkeit zu schaffen, Videos direkt für die eigene Social-Media Plattform zu Schneiden. Mittlerweile ist aber CapCut mehr als nur eine Smartphone-App. Denn es gibt inzwischen neben der App auch eine Web- und eine Desktop-Version. Und es ist ziemlich erfolgreich: Denn im Jänner 2025 hatte CapCut die Marke von 1 Milliarde Downloads erreicht.
Was macht CapCut so erfolgreich? Und wofür kannst du es verwenden? Schauen wir uns das mal gemeinsam an.
Einfacher Einstieg

Das größte Plus von CapCut ist, dass du sofort loslegen kannst. Gerade am Smartphone ist die Bedienung sehr einfach. Clips schneiden, Texte hinzufügen, Musik drunterlegen und ab damit in die Weiten des Internets. Das funktioniert ohne großes Einarbeiten. Besonders praktisch sind die fertigen Templates, mit denen du in Sekunden ein Video im typischen TikTok– oder Reels-Stil basteln kannst. Wer schnell Ergebnisse braucht, findet hier eine echte Abkürzung.
Da steckt aber noch mehr dahinter
CapCut bietet inzwischen Features, die du sonst eher aus größeren Schnittprogrammen kennst. Automatisches Transkribieren und Untertitel generieren, Greenscreen-Funktion, Bild-in-Bild oder sogar rudimentäres Color Grading und Keyframes. Dazu kommen KI-gestützte Tools wie automatische Hintergrundentfernung oder Sprachanpassung. Gerade für Einsteiger wirkt das fast schon wie Zauberei.
Mobile App vs. Desktop-Version

Die Unterschiede zwischen der Smartphone-App und der Desktop-Version liegen hauptsächlich in der Bedienung. Die App ist für kurze Clips optimiert, die du unterwegs schneidest. Da ist alles auf Schnelligkeit ausgelegt. Vorlagen, Filter, Sticker und Musik ist direkt integriert. Die kannst du mit wenigen Fingertipps anwenden. Das ist ideal, wenn du ein Video direkt nach dem Dreh hochladen willst.
Die Desktop-Version orientiert sich stärker an klassischer Schnittsoftware. Hier findest du eine richtige Timeline, mehr Platz für Effekte und detailliertere Bearbeitungsmöglichkeiten. Auch längere Projekte lassen sich leichter umsetzen, weil du präziser schneiden und ordnen kannst.
Verglichen mit „echten“ Schnittprogrammen wie DaVinci Resolve oder Premiere Pro bleibt CapCut am Rechner aber eher eine abgespeckte Lösung, die sich klar an Content-Creator und nicht an Filmproduktionen richtet.
Die App ist also perfekt für spontane Social-Media-Videos, die Desktop-Version für alle, die am größeren Bildschirm strukturierter arbeiten möchten. Beide Versionen kannst du kostenlos nutzen und ergänzen sich gut, wenn du flexibel bleiben willst.
Kosten
Die Basisversion von CapCut ist kostenlos und bietet bereits erstaunlich viele Funktionen. Allerdings musst du hier mit Einschränkungen wie Wasserzeichen, Werbung oder fehlenden Premium-Effekten leben. Wenn du mehr willst, kannst du auf CapCut Pro upgraden. Das kostet rund 11,99 Euro im Monat oder knapp 110 Euro im Jahr. Dafür kriegst du zusätzliche Effekte, mehr Vorlagen, höhere Exportauflösungen und keine Wasserzeichen. Für Unternehmen gibt es außerdem spezielle Business-Pläne, die sich preislich noch weiter oben bewegen.
Nachteile und Grenzen
So vielseitig CapCut auch ist, es hat klare Grenzen. Lange Projekte werden schnell unübersichtlich, besonders auf dem Smartphone. Präzises Arbeiten, komplexes Color Grading oder professionelle Audio-Nachbearbeitung sind nur eingeschränkt möglich. Nutzer berichten außerdem von Leistungsproblemen, wenn größere Dateien oder sehr viele Effekte verwendet werden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die zunehmende Paywall-Strategie: Funktionen, die früher kostenlos waren, sind inzwischen kostenpflichtig. Und wer in der kostenlosen Version bleibt, muss mit Wasserzeichen und Einschränkungen leben.
Besonders heikel sind die neuen Nutzungsbedingungen. ByteDance sichert sich weitreichende Rechte an den erstellten Inhalten, selbst wenn sie gar nicht veröffentlicht werden. Für private Clips ist das vielleicht egal, für Unternehmen oder Content-Creator kann das aber ein Problem sein. Im deutschsprachigen Raum diskutieren Agenturen und Bildungseinrichtungen daher intensiv, ob CapCut überhaupt DSGVO-konform eingesetzt werden kann. Vor allem wenn personenbezogene Daten oder vertrauliche Inhalte verarbeitet werden, ist Vorsicht geboten. Schulen, die CapCut für Projekte einsetzen, sind durch diese AGB-Änderungen ebenfalls skeptischer geworden.
Für wen ist CapCut geeignet?
Wenn du Content für TikTok, Instagram oder YouTube Shorts produzierst, ist CapCut fast unschlagbar. Du kannst Videos schnell schneiden, mit Effekten versehen und direkt exportieren. Und das alles kostenlos oder gegen einen überschaubaren Aufpreis in der Pro-Version. Für ambitionierte Projekte, bei denen es auf Genauigkeit, professionelles Color Grading oder rechtlich einwandfreie Lizenzen ankommt, solltest du aber lieber zu einer klassischen Schnittsoftware greifen.
Zusammengefasst
CapCut ist ein mächtiges Tool für alle, die unkompliziert Videos erstellen wollen – egal ob unterwegs am Smartphone oder am Rechner. Die mobile App glänzt durch Schnelligkeit und Vorlagen, die Desktop-Version durch Übersicht und etwas mehr Kontrolle. Beides ist perfekt für Social Media, aber kein Ersatz für ein echtes Schnittprogramm.
Gerade für Einsteiger ist CapCut ein guter Start in die Videobearbeitung. Meine Tochter nutzt nur CapCut für ihre Videos. Zwar in der kostenlosen Version, daher mit Wasserzeichen, aber dank der Vorlagen und der einfachen Bedienung macht sie damit ihre Videos schnell fertig und lädt sie gleich hoch. Für professionelle Anwendungen und längere Videos gibt es bessere Alternativen. Außerdem solltest du die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Kosten der Pro-Version und die Grenzen der Software im Hinterkopf behalten.
Hast du schon Erfahrung mit CapCut? Dann schreibs doch in die Kommentare. Damit es alle erfahren.