Drohnen und die Pandemie

Jaja, ich weiß – wir haben eine Pandemie und jeder schreibt gerade irgendwas darüber, nur damit er mehr Clicks auf seine Beiträge und mehr Reichweite bekommt. Sorry, aber das ist momentan ein Thema, das alle beschäftigt. Zum Glück hat dieser Beitrag aber nur am Rande mit der Pandemie zu tun.

Eigentlich wollte ich einen Artikel über neue Drohnen schreiben, die heuer noch erscheinen sollen. Weil derzeit aber niemand sagen kann, ob und wann was Neues kommt, habe ich viel recherchiert. Und dabei bin ich aber auf etwas anderes gestoßen: Der Einsatz von Drohnen im Gesundheitswesen und in der öffentlichen Sicherheit. Damit ist nicht gemeint, dass eine Mavic Pro als Krankenschwester-Ersatz ins Zimmer geflogen kommt. Nein, Drohnen können zur Eindämmung der Pandemie tatsächlich unterstützen. Wie genau, findest du hier.

Lieferung von Vorräten

Dieses Thema hatten wir schon mal. Drohnen werden zur Lieferung von Waren und Vorräten eingesetzt. Aber nicht für Amazon & Co, sondern für medizinische Zwecke. Wenn du jetzt denkst, das ist doch nur in einem Katastrophengebiet notwendig, dann denke doch mal daran, wie schnell Drohnen auch in Städten Vorräte oder medizinische Proben an ihr Ziel bringen können.

An den meisten Drohnen können Transport- und Abwurfmechanismen angebracht werden. Abhängig von der Größe der Drohne, können bs zu sechs Kilo schwere Pakete geliefert weden. Das stell auch die kontaktlose Lieferung für Gebiete, die schwer von der Pandemie getroffen wurden, sicher

Messung der Körpertemperatur

Das erste, was ich mir bei dieser Überschrift gedacht habe, war „Echt jetzt?“. Doch in China wurde das tatsächlich praktiziert. Normalerweise wird die Körpertemperatur mit einem Infrarot-Thermometer gemessen. Dabei wird aber die Person, welche die Messungen durchführt, einem Risiko ausgesetzt. Durch den Kontakt mit vielen Menschen kann sich derjenige, der die Messung durchführt, ebenfalls anstecken.

Deshalb ist man in China teilweise dazu übergegangen, die Körpertemperatur der Einwohner in den von der Pandemie betroffenen Personen mittels Infrarotkamera zu machen. Dazu wurde von DJI ein Verfahren entwickelt, wie die Messung durchzuführen ist. Die Infrarotkamera wurde mit einem speziellen Verfahren kalibriert. Anschließend wurde ein Wattestäbchen im Sichtfeld der Kamera installiert und so eine zuverlässige Messung durchgeführt. Ob dabei auch die Haare der Personen rasiert wurden, habe ich nicht herausgefunden.

Desinfektion

DJI MG-1S

Wer kennt das? Im Urlaub in Ägypten wird man um halb sechs Uhr in der früh geweckt, weil jemand mit einem, naja klingt wie ein Laubbläser, ein Mittel gegen die lästigen Mücken versprüht. So oder ähnlich funktioniert auch die Desinfektion von großen Räumen oder Außenbereichen.

Dafür können natürlich ebenfalls Drohnen eingesetzt werden. Natürlich nicht deine Mavic Mini, sondern professionelle Drohnen wie die MG-1S von DJI. Die wurde eigentlich für die Landwirtschaft entwickelt, kann aber natürlich auch für das Versprühen von Desinfektionsmittel eingesetzt werden. Genau das wurde in China während der Pandemie auch getestet.

Laut DJI kann die Drohne mit 16 Liter Desinfektionsmittel eine Fläche von 100.000 Quadratmetern desinfizieren. In Shenzen (China) wurden so mehr als drei Millionen Quadratmeter desinfiziert. Andere Städte haben das Verfahren ebenfalls durchgeführt und öffentliche Plätze mit Drohnen desinfiziert. Ob das funktioniert hat, geht aus dem Bericht nicht hervor. Sauber ist es dort jetzt auf jeden Fall, aber für Chemtrails reicht die maximale Flughöhe nicht aus.

Überwachung

Das schafft sogar Österreich. Denn selbst hier bei uns werden Drohnen hauptsächlich dafür eingesetzt, dass die Einhaltung der gesetzten Maßnahmen kontrolliert wird. Genauso wie in den meisten europäischen Ländern.

In Nizza (Frankreich) wurde mit einer Mavic 2 Enterprise versucht, Menschenansammlungen aufzulösen. Dazu wurde auf der Drohne ein Lautsprecher montiert und eine Durchsage gemacht, sobald eine Ansammlung entdeckt wurde.

Die italienische Polizei benutzt Drohnen ebenfalls für die Überwachung des öffentlichen Raumes. Dafür wurden für die Polizei sogar die Zulassungsbestimmungen vorübergehend gelockert. Italien halt.

Österreich plant noch immer. Denn hierzulande werden Drohnen noch nicht für die Überwachung der Bevölkerung eingesetzt. Da wird noch darüber diskutiert. Bis die fertig sind, ist die Pandemie dann auch wieder vorbei.

Geht das überhaupt?

Manche der Maßnahmen klingt plausibel, wie zum Beispiel die Überwachung des öffentlichen Raumes mit Drohnen. Wie sinnvoll das ist, steht auf einem anderen Blatt. Denn eine Lautsprecher-Durchsage kann ich als Polizei auch aus dem geschlossenen Fahrzeug heraus machen, da brauche ich keine Drohne dafür.

Desinfektion von öffentlichen Bereichen kann ich natürlich mit einer speziellen Drohne schneller und präziser machen. Trotzdem konnte nicht festgestellt werden, ob die Ausbreitung des Virus damit eingedämmt werden kann.

Hast du auch noch was?

Wenn du noch einen Einsatzbereich für Drohnen kennst, den ich hier nicht angeführt habe, dann schreib es uns doch in die Kommentare.

Edgar Grasl

Edgar ist der kreative Kopf hinter Wieselfilm. Als bekennender Equipment-Junkie muss er immer das Neueste kaufen und testet die Dinger dann ausgiebig. Die ganzen Pferdefilme auf wieselfilm sind seinem Hobby geschuldet, dem Reiten.

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