Vermeide diese Fehler beim Handyvideo

Das ist jedem schon mal passiert. Du hast etwas mit deinem Handy aufgenommen und beim Anschauen stellst du dann fest, dass die Aufnahme richtig scheiße ist. Zu dunkel, der Ton ist schlecht, es ist verwackelt. Das kriegst du auch in der Nachbearbeitung nicht weg. Wie du deine Handyvideos richtig aufnimmst und wie du die Fehler ganz einfach vermeiden kannst, findest du hier.

Schlieren und milchiger Look

Übertriebener Weichzeichner ist so richtig achtziger. Was damals beliebt war, ist heute eher nicht erwünscht. Trotzdem kommt es immer wieder vor. Dein Handyvideo hat einen milchigen Look oder Schlieren im Bild. Am einfachsten bemerkst du das bei Lampen, die in der Aufnahme drinnen sind. Die schauen dann aus wie Sterne.

Weil wir das Smartphone immer eingesteckt haben und mit unseren Fingern darauf herumtippen, hast du auf deinem Handy überall Dreck und Fingerabdrücke drauf. Das führt zum milchigen Look und zu den Schlieren in deinem Handyvideo.

Dabei kannst du das ganz einfach vermeiden. Bevor du mit deinem Smartphone etwas aufnimmst, mach zuerst die Kamera sauber. Mit einem Brillen-Putztuch zum Beispiel. Hast du keines zur Hand, reicht auch das T-Shirt.

Aufnahme unscharf

Eigentlich wolltest du deinen Freund aufnehmen. Aber der ist unscharf. Dafür ist der Hintergrund scharf. Oder er ist manchmal scharf, dann wieder unscharf. Nervig. Die Ursache dafür ist, dass du dein Smartphone nicht fokussiert hast. Das Handy weiß also gar nicht, worauf es scharf sein soll.

Dabei ist es ganz einfach, das Handy scharf zu stellen. Tippe einfach auf das Objekt, das du filmen möchtest. Die Kamera deines Smartphones stellt die Schärfen und die Belichtung automatisch ein. Dann ist sogar dein Freund scharf.

Das Gesicht ist zu dunkel

Du hast jemanden aufgenommen, der etwas zu sagen hat. Aber in deinem Handyvideo ist, statt einer Person, nur ein dunkler Schatten zu sehen. Schade eigentlich. Die Aufnahme ist hinüber.

Dabei ist es ganz einfach, diesen Fehler zu vermeiden. Hier stimmt nämlich die Belichtung nicht. Das passiert meistens dann, wenn du drinnen aufnimmst und durchs Fenster Licht fällt. Danach richtet sich nämlich dein Smartphone aus. Die Belichtung wird falsch eingestellt.

Hier hast du zwei Möglichkeiten. Du kannst versuchen, den Fokus auf die Person zu richten. Also einfach am Bildschirm antippen. Bei manchen Smartphones kannst du auch die Belichtung ändern, indem du länger auf den Bildschirm tippst und dann den Finger nach oben oder unten bewegst. Das kann aber auch dazu führen, dass der Rest deiner Aufnahme überbelichtet ist. Dann solltest du das Motiv an einen anderen Platz setzen. Am besten dorthin, wo das Gesicht von vorne beleuchtet wird. Zum Beispiel von der Sonne oder von einer Lampe.

Starkes Rauschen im Bild

Dieser Fehler kommt meistens dann vor, wenn du bei Nacht irgendetwas aufnimmst. In den dunklen Bereichen des Bildes siehst du ein starkes Rauschen. Das Schwarz ist nicht schwarz, sondern hat bunte Punkte drinnen.

Das liegt daran, dass die Kamera deines Smartphones relativ viel Licht braucht. Jetzt kannst du entweder versuchen, für mehr Licht zu sorgen (was in der Nacht eher schwierig ist) oder einfach die Framerate deines Smartphones runter drehen. Das sind die Bilder pro Sekunde, die aufgenommen werden. Je weniger Bilder das Handy aufnehmen soll, desto mehr Belichtungszeit steht zur Verfügung. Wenn du also zum Beispiel von 60 Bildern pro Sekunde auf 30 Bilder pro Sekunde umstellst, hat deine Kamera doppelt so viel Zeit, das Einzelbild zu belichten. So kriegst du das Rauschen einfach weg.

Wo du die Framerate einstellst, hängt vom Smartphone und von der verwendeten App ab. Da gibt’s meistens einen „Pro“-Modus, wo du die Framerate umstellen kannst.

Schief oder verwackelt

Der Klassiker. Das Handyvideo ist schief oder verwackelt. Oder Beides. Sofern das nicht gewünscht ist, solltest du darüber nachdenken, ein Stativ oder einen Gimbal zu verwenden. Denn das Smartphone hat keine oder nur eine minimale Bildstabilisierung.

Mit einem Stativ – oder noch besser einem Gimbal – kannst du deine Handyvideos noch besser machen. Denn die Aufnahmen sind stabiler und wackeln nicht. Statt einem Bildstabilisator, den du bei Kameras meisten findest, wird die ganze Kamera stabilisiert. So kannst du schiefe oder verwackelte Aufnahmen vermeiden.

Mit einem Gimbal, wie zum Beispiel dem Osmo Mobile von DJI, kannst du sogar einstellen, dass dir die Kamera folgen soll. Da kannst du dich dann auch bewegen, das Smartphone folgt dir.

Falsche Ausrichtung

Kino Leinwand

Ich habe keine Ahnung, warum viele Menschen das Smartphone beim Filmen immer aufrecht halten. Haben die auch ihren Fernseher zu Hause hochkant aufgehängt? Die Leinwand im Kino ist ja auch breiter als hoch.

Der Nachteil beim Filmen mit der falschen Ausrichtung ist, dass dein aufgenommenes Video nur wenig Spielraum beim Bild zulässt. Du kannst das Bild nicht breiter machen, als es ist. Du kannst nur oben und unten etwas wegschneiden. Beim Filmen im Querformat kannst du dein Bild aber schmäler machen. Adobe Premiere hat sogar eine eigene Funktion dafür.

Deshalb solltest du beim Filmen immer das Handy quer halten. Aus deinem Handyvideo kannst du dann alle möglichen Formate für TikTok, YouTube & Co erstellen, indem du links und rechts etwas wegschneidest.

Schlechter Ton

Rumpeln, Rauschen, Störgeräusche. Beim Ton gibt’s vieles, was schief gehen kann. Denn das Mikrofon beim Smartphone nimmt alles auf. Es gibt zwar in der Nachbearbeitung ein paar Tricks, wie du das wegbekommst, aber wenn die Geräusche zu viel sind, kannst du das knicken.

Abhilfe schafft hier ein externes Mikro. Ich habe mir zum Beispiel vor Kurzem ein kleines Lavalier-Mikrofon bei Amazon gekauft. Das hat knapp dreißig Euro gekostet und erfüllt seinen Zweck. Ich kann es überall mitnehmen und wenn ich es brauche, stecke ich es einfach ein. Du kannst aber auch eins größer gehen und ein Richtmikrofon kaufen. Dann brauchst du aber auch eine Halterung dafür.

Egal was du nimmst, die Tonqualität deines Handyvideos wird auf jeden Fall besser.

Das Video flimmert

Dein Handyvideo flimmert? Das passiert, wenn du drinnen mit eingeschaltetem Licht aufgenommen hast. Auch wenn wir es nicht sehen – dafür sind unsere Augen viel zu träge – flimmert die künstliche Beleuchtung zu Hause. Denn die Lampe wird 50-mal pro Sekunde ein- und wieder ausgeschaltet. Zumindest bei uns. Denn in Amerika zum Beispiel passiert das 60 mal pro Sekunde. Aber warum ist das so?

Ganz einfach. Der Strom, der aus der Steckdose kommt, ist ein Wechselstrom und hat eine Frequenz von 50 Herz in Mitteleuropa und 60 Herz in Nordamerika. Pro Sekunde schaltet sich der Strom 50- bzw. 60-mal aus und wieder ein. Und das macht die Lampe auch.

Damit du dieses lästige Flimmern vermeiden kannst, musst du deine Framerate umstellen. Auf eine Framerate, die irgendwie etwas mit 50 oder 60 zu tun hat. Bei 50 Herz solltest du mit 25 oder 50 Bildern pro Sekunde aufnehmen, bei 60 Herz mit 30 oder 60 Bildern pro Sekunde. Dann hat nämlich das Flimmern keine Chance. Du bist halbwegs synchron mit deiner Lampe.

Alternativ kannst du auch eine Lampe nehmen, die mit Gleichstrom betrieben wird. Zum Beispiel eine USB-Lampe oder eine, die einen Akku hat. Die flimmern nämlich nicht.

Einfache Tipps für coole Handyvideos

Flimmern, falsche Belichtung, schlechter Ton – eigentlich kannst du diese Fehler ganz einfach vermeiden. In den meisten Fällen brauchst du nicht mal extra was zu kaufen. Du musst nur ein paar Kleinigkeiten beachten. Dann wird dein Handyvideo mit Sicherheit besser.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du dir natürlich auch Zubehör wie einen Gimbal, ein Mikro oder ein Stativ besorgen. Das musst du dann halt auch mitnehmen.

Du hast auch noch was?

Du hast auch noch ein paar Tipps und Tricks auf Lager, wie du Handyvideos besser machst? Dann schreibs uns doch in die Kommentare. Damit das die anderen auch erfahren.

Edgar Grasl

Edgar ist der kreative Kopf hinter Wieselfilm. Als bekennender Equipment-Junkie muss er immer das Neueste kaufen und testet die Dinger dann ausgiebig. Die ganzen Pferdefilme auf wieselfilm sind seinem Hobby geschuldet, dem Reiten.

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