Immer wieder Pferde

Wenn du den YouTube-Channel von wieselfilm besuchst, dann wirst du feststellen, dass sich dort viele Pferde-Videos finden. Das war so eigentlich nicht geplant, hat sich aber aus zwei Gründen so ergeben. Erstens, weil meine Tochter irgendwann auf die Idee gekommen ist, reiten lernen zu wollen. Und zweitens, weil ich dann plötzlich auch auf einem Pferd gesessen bin und bis heute noch draufsitze. Zumindest gelegentlich.

Die ursprüngliche und erste Idee für ein Pferde-Video war, dass wir Mounted Games vorstellen. Bevor ich hier jetzt eine lange Beschreibung darüber mache, was das ist, schau dir lieber das Video dazu an. Aus dem einen Video sind inzwischen, Stand heute, siebzehn Videos und eine eigene, kleine Mini-Serie entstanden. Wie das aktuelle Video entstanden ist, kannst du hier nachlesen.

Ich bin dann mal auf der Messe

Karussell

Die Amadeus Horse Indoors sind eine große Pferdesportveranstaltung in Österreich. Vier Tage lang tummeln sich dort mehr als 40.000 Besucher, die sich nicht nur Bewerbe anschauen, sondern auch alles rund ums Pferd kaufen können – vom Schlüsselanhänger bis hin zum Pferdetransporter mit integriertem Wohnmobil um schlappe 350.000 Euro. Wobei das sicherlich nicht das teuerste Stück war – Pferde werden dort auch noch verkauft. An diejenigen, denen es nicht am nötigen Kleingeld fehlt. Das beweisen die Ferraris und Rolls Royce, die neben der Haupttribüne stehen. Als Werbung.

Genau dort habe ich am letzten Wochenende gefilmt. Die Waffen meiner Wahl waren meine heißgeliebte Panasonic Lumix GH5, der fast noch neue DJI Ronin SC und mein altgedientes Rode Videomic Go. Für so einen Einsatz perfekt. Bevor ich aber nach Salzburg gefahren bin, habe ich aber das Equipment zuhause noch einmal gecheckt..

Geladen und geputzt

Fensterputzer

Dazu zählt nicht nur das Leeren der beiden SD-Karten der GH5 (wobei ich dieses Mal die Fotos vom Nikolaus draufgelassen habe – man weiß ja nie…) und das obligatorische Aufladen der Akkus. Ich putze auch immer. Beim letzten Mal habe ich nämlich erst zuhause festgestellt, dass ich die ganze Zeit einen Fleck auf der Linse hatte. Sozusagen ein integrierter Weichzeichner. Das passiert mir nicht noch einmal.

Beim DJI Ronin SC habe ich vorher noch ein Firmware Upgrade gemacht. Jetzt merkt sich der ein paar Dinge mehr, das ist ganz praktisch. Trotzdem oder gerade deshalb habe ich ihn aber zuhause noch einmal komplett aufgebaut, damit im Einsatz ja nichts schief geht. Hat trotzdem alles gepasst. Gut so.

Zwei Dinge, die du unbedingt brauchst

Uhr

Wenn du bei so einem Event filmen musst, brauchst du zwei Dinge: Erstens: Zeit für die Vorbereitung vor Ort. Schau dir alles rundherum an, filme ein wenig die Umgebung und das Publikum, vielleicht auch die anderen Bewerbe. Zweitens: Du brauchst einen Backstage-Pass. Das gehört nämlich auch dazu, dass du die Sportler bei der Vorbereitung filmst. Und dort kommst du nur hin, wenn du eben einen Backstage-Pass hast.

Ich hatte alles, Zeit und Backstage-Pass. Die Vorbereitungen und das Rundherum habe ich zwar auch gefilmt, am Ende hatte es dann im fertigen Video keinen Platz mehr. Egal, umgekehrt wäre es schlimmer gewesen.

Lauf, Forrest, Lauf

Laufendes Kind

Nachdem es nicht das erste Mal war, dass ich einen Mounted Games Bewerb gefilmt habe, hatte ich natürlich auch schon Ahnung davon, worauf ich unbedingt achten muss und wann ich wo stehen soll. Beim ersten Mal hatte ich diese Ahnung noch nicht, da habe ich alles gefilmt, was mir vor die Linse gelaufen ist. Im Unterschied zu einem normalen Turnier, wo du nur von außerhalb filmen darfst, konnte ich dort aber in der Arena herumlaufen, war also mittendrin statt nur dabei.

So habe ich dann Aufnahmen hinbekommen, die normalerweise nicht möglich sind. Zum Beispiel nebenherlaufen. Dabei habe ich zwei Dinge gelernt: Erstens: Der Ronin SC ist das perfekte Teil für so einen Einsatz. Die Bewegung ist ruhig, obwohl ich wirklich schnell gelaufen bin. Zweitens: Ein Pferd, auch wenn es nur ein Pony ist, kann schneller laufen als ich. Definitiv.

Am Ende

Zielfahne

Nach einer Stunde war der Spuk vorbei, meine Kondition am Ende und mein Arm um gefühlte fünf Zentimeter länger. Der Ronin SC mit der GH5 und dem Videomic Go bringen schon ein paar Kilos auf die Waage, das merkt man dann am Ende des Tages.

Zuhause angekommen, habe ich mir zuerst einmal die Rohvideos angesehen. Das ist immer der ärgerlichste Moment für mich, denn von so vielen Aufnahmen kannst du nur gut die Hälfte verwenden. Die anderen sind unscharf, haben die falsche Perspektive oder es passiert einfach nichts. Nachdem es hier aber auch kein Drehbuch gibt und jede Szene nur einmal gefilmt werden kann, ist das nicht verwunderlich.

Dafür bin ich beim durchsehen aber auch draufgekommen, was ich alles hätte filmen sollen, aber nicht getan habe. Zum Beispiel den Eingang zur Messe filmen. Damit die Zuschauer auch wissen, wo das war. Habe ich nicht getan. Deshalb ist das „Amadeus Horse Indoors“-Logo am Anfang vom Video auch eine After Effects Animation.

Dauert nicht lange

Schnelle Flugzeuge

Zugegeben, meine letzten Videos haben ewig gebraucht, bis sie fertig waren. Doch dieses Mal wollte ich es besser machen. Filmen am Samstag, Video spätestens am darauffolgenden Freitag fertig. Deshalb habe ich mich gleich am Montag hingesetzt und habe einmal die Musik rausgesucht. Dank soundcloud.com hatte ich recht schnell das gefunden, wonach ich gesucht habe.

Das Video sollte knapp eine Minute lang werden, deshalb war der Rohschnitt auch nach drei Stunden fertig. Zwei Stunden für die ersten zwölf Sekunden mit After Effetcs, der Rest dann nach einer Stunde. Danach noch ein paar Übergänge, ein bisschen Farbkorrektur und fertig war der Clip. Unglaublich. So schnell kanns gehen. Statt am Freitag war das Video schon am Dienstag fertig.

Manöverkritik

Ein paar Dinge haben nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Zum Beispiel der Fokus Motor vom Ronin SC. Irgendwie verliert der ständig die Verbindung und ich weiß nicht warum. Das ist lästig, denn meistens passiert es genau dann, wenn ich ihn brauche. Da muss ich mich einmal durch die ganzen Foren durchkämpfen und schauen, ob ich hier eine Lösung finde.

Mit dem Ergebnis von den Aufnahmen bin ich aber zufrieden. Dieses Mal war kein Fleck auf der Linse. Trotzdem muss ich beim nächsten Mal gezielter das Rundherum filmen. Nicht nur das Publikum, sondern auch den Eingang zur Messe.

Edgar Grasl

Edgar ist der kreative Kopf hinter Wieselfilm. Als bekennender Equipment-Junkie muss er immer das Neueste kaufen und testet die Dinger dann ausgiebig. Die ganzen Pferdefilme auf wieselfilm sind seinem Hobby geschuldet, dem Reiten.

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