Zehn Hollywood-Klischees, die wir alle kennen

Filme leben von guten Geschichten, starken Figuren und spannender Inszenierung. Aber seien wir mal ehrlich: Manche Szenen wirken so vertraut, dass du sie schon fast erwartest. Das sind die berühmten Hollywood-Klischees, die manchmal unfreiwillig komisch, manchmal charmant und manchmal einfach nervig sind. Zehn der bekanntesten habe ich dir hier zusammengestellt – mit Beispielen, die du garantiert schon mal gesehen hast.

#1 Der Held läuft von der Explosion weg – ohne zurückzuschauen

Ein Klassiker der Actionfilme: Im Hintergrund eine riesige Explosion, vorne der Held, der lässig davonspaziert, ohne auch nur einmal zurückzuschauen. Michael Bay hat diese Szene perfektioniert. Die hat er schon bei seinem ersten großen Film, Bad Boys (1995), eingesetzt und kommt beinahe in jedem seiner Filme vor. Aber auch andere Filme, wie zum Beispiel Terminator 2, haben solche Szenen drinnen.

Realistisch ist das natürlich nicht. In Wirklichkeit würde der Held durch die Druckwelle zehn Meter weiter weg wieder aufwachen. Wenn er sie denn überlebt. Aber im Kino vermittelt das Coolness pur. Hier ist jemand so souverän, dass selbst eine Feuerwalze keine Reaktion wert ist.

#2 Die Hacker-Szene, die niemand versteht

Wenn Hollywood Hacker zeigt, dann läuft das fast immer gleich ab: Wilde Finger auf der Tastatur, grüne Zeichenkolonnen flackern über den Bildschirm, und nach wenigen Sekunden kommt das obligatorische „I’m in!“.

In Jurassic Park fliegt ein Kind sogar durch ein 3D-Dateisystem, als ob Computer so aussehen würden. In Swordfish hackt Hugh Jackman zwischen Schampus und Waffen gleich mehrere Firewalls. In der Realität dauert ein Hack Tage, Wochen oder Monate – im Film nur ein paar Sekunden. Aber es bringt Tempo in die Handlung und macht aus Technik eine visuelle Show.

#3 Die unendliche Munitionsquelle

In einem echten Gefecht musst du schon nach ein paar Schüssen nachladen. Außer du bist in einem Film. Dort scheint Munition endlos verfügbar zu sein. John McClane in Stirb Langsam ballert sich stundenlang durch Hochhäuser, und Neo und Trinity in The Matrix führen ganze Ballettchoreografien mit unzähligen Schüssen auf, ohne auch nur einmal den Ladehebel zu ziehen.

Der Grund ist simpel: Nachladen bremst den Fluss der Action, und genau das will man im Kino vermeiden. Außer du willst eine Szene besonders spannend machen. Dann hat der Held nämlich nur mehr eine Kugel drinnen – oder gar keine mehr.

#4 Die Schurken-Monologe

„Bevor ich dich erledige, will ich dir noch meinen Plan erklären…“ – und schon geht der Bösewicht in einen minutenlangen Vortrag. James-Bond-Filme sind berühmt dafür, aber auch in Die Unglaublichen wird der Monolog als Gag aufgegriffen.

Fürs Publikum ist es praktisch, denn so erfährst du, was eigentlich hinter allem steckt. Für den Schurken selbst ist es aber der größte Fehler: Er verliert Zeit und gibt dem Helden die Gelegenheit, sich zu befreien oder einen Konter zu starten. Ein dramaturgisches Geschenk, das in der Realität niemand machen würde.

#5 Der Wilhelm-Schrei – der Sound, den jeder kennt

Der „Wilhelm-Schrei“ ist kein Klischee der Handlung, sondern des Tons. Es handelt sich um einen markanten Soundeffekt, der 1951 zum ersten Mal im Western Distant Drums eingesetzt wurde. Sounddesigner Ben Burtt griff ihn später für Star Wars und Indiana Jones wieder auf und machte ihn zum Insider-Gag.

Seitdem taucht er in Hunderten Produktionen auf, von Disney-Filmen bis Videospielen. Wer ihn einmal bewusst gehört hat, erkennt ihn sofort wieder. Er ist so etwas wie ein kleines Augenzwinkern der Tonmeister an die Zuschauer.

#6 Frauen in Stöckelschuhen – egal, wie absurd die Situation ist

Apokalypse, Verfolgungsjagd oder Flucht vor Dinosauriern – die Heldin trägt High Heels. Paradebeispiel: Bryce Dallas Howard in Jurassic World, die durch den Dschungel rennt und sogar vor einem T-Rex flieht, ohne einmal umzuknicken.

Eigentlich völlig absurd, aber es hat einen Grund: Regisseure wollen die weiblichen Hauptfiguren elegant und glamourös wirken lassen, selbst in Lebensgefahr. Inzwischen ist es so bekannt, dass es auch schon parodiert wird – aber es bleibt ein visuell starkes Bild.

#7 Jump Scares mit Spiegel

Jeder Horrorfan kennt das: Jemand beugt sich über das Waschbecken, klappt den Spiegel auf – nichts. Kurz Erleichterung. Spiegel zu – und zack, der Bösewicht ist da. Dieses Stilmittel nennt man Jump Scare und ist so alt wie effektiv. Es funktioniert, weil unser Gehirn mit der Erwartung spielt: Wir rechnen mit etwas, dann wird kurz Spannung abgebaut, und dann kommt der Schock. Beispiele finden sich in Candyman, Oculus oder zahllosen Conjuring-Filmen. Ein einfaches, aber wirkungsvolles Rezept für Gänsehaut.

#8 Der Wecker klingelt zum Filmstart

Der schrille Klang eines Weckers ist eines der simpelsten, aber wirkungsvollsten Erzählmuster im Film. Er signalisiert: Hier beginnt ein neuer Tag, und damit auch die Geschichte. Besonders ikonisch ist das in Und täglich grüßt das Murmeltier, wo der Wecker mit „I Got You Babe“ immer wieder dieselbe Endlosschleife einleitet.

Aber auch in vielen anderen Filmen wird der Wecker genutzt, um sofort in den Alltag einer Figur einzutauchen, sei es in Komödien, Dramen oder Thrillern. Er ist so etwas wie eine universelle Abkürzung, um die Routine eines Charakters zu zeigen und gleichzeitig Spannung oder Erwartung aufzubauen.

#9 Der rettende Countdown

Eine Bombe tickt herunter – 5, 4, 3… und genau bei 0:01 oder sogar 0:00 wird sie entschärft. Ob in Mission Impossible, Speed oder Armageddon – nie explodiert sie mitten im Countdown. Dramaturgisch macht das Sinn: Spannung bis zur letzten Sekunde. Aber irgendwann erkennt jeder Zuschauer das Muster und weiß: Keine Sorge, es wird genau rechtzeitig klappen. Trotzdem bleibt es ein garantierter Nervenkitzel-Moment.

#10 Der Regen für die Dramatik

Wenn es dramatisch wird, regnet es. Egal ob ein episches Finale, eine tragische Beerdigung oder eine romantische Liebeserklärung – der Regen verstärkt Emotionen wie kein anderes Mittel. Er macht Szenen intensiver, einsamer, trauriger oder leidenschaftlicher.

Man denke nur an den Kuss im Regen in Spiderman, die finalen Schlachten in Matrix Revolutions oder den melancholischen Monolog von Roy Batty in Blade Runner: „All those moments will be lost in time… like tears in rain.“ Ohne Regen wäre es nur halb so bewegend.

Zusammengefasst

Ein Film-Klischee ist wie das Salz in der Suppe. Für den einen gehören sie dazu, für den anderen sind sie nur nervig. Aber sei mal ehrlich: Ein Actionfilm ohne Explosion im Hintergrund, ein Horrorfilm ohne Spiegel-Schock oder eine dramatische Szene ohne Regen würde uns irgendwie unvollständig vorkommen.

Hast du auch noch ein Hollywood-Klischee, das hier nicht dabei ist? Dann schreibs uns doch in die Kommentare.

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