Die Acht wichtigsten Dinge fürs Aufnehmen guter Videos

Aufnehmen von Videos mit deinem Smartphone oder deiner Kamera ist ja eigentlich ganz einfach. Einschalten, Knopf drücken und fertig. Hat ja glücklicherweise den Auto-Mode, da musst du dir keine Gedanken über irgendwas machen.

Aber hast du schon mal versucht, beim Aufnehmen den Auto-Mode zu verlassen? Unzählige Einstellungsmöglichkeiten tun sich auf, von denen du keinen blassen Schimmer hast, was sie eigentlich machen? Dann bist du hier genau richtig. Denn das Aufnehmen von Videos mit einer digitalen Videokamera oder deinem Smartphone im Pro-Mode bietet eine Fülle von Möglichkeiten, kreative Inhalte zu produzieren. Bevor du jetzt voll einsteigst und überall herumdrückst, solltest du einige grundlegende Begriffe und Techniken verstehen. Hier sind die wichtigsten davon:

#1 Belichtung

Die Belichtung ist entscheidend für die Qualität deiner Videos. Sie bezieht sich auf die Menge an Licht, die auf den Bildsensor deiner Kamera fällt. Moderne Kameras bieten automatische Belichtungseinstellungen, aber ein Verständnis für manuelle Anpassungen kann dir helfen, bessere Ergebnisse zu erzielen.

Früher, in den Anfängen der Filmproduktion, war die Kontrolle der Belichtung eine mühsame manuelle Aufgabe. Kameraleute mussten die Blende des Objektivs und die Verschlusszeit des Films genau einstellen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Mit dem Aufkommen digitaler Technologien wurden automatische Belichtungsmesssysteme eingeführt, die die Komplexität dieses Prozesses erheblich reduzierten.

Die Belichtung einer Aufnahme hängt von drei Faktoren ab: Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert.

#2 Blende

Die Blende kontrolliert die Lichtmenge, die auf den Sensor fällt, und beeinflusst auch die Tiefenschärfe des Bildes. Eine größere Blendenzahl bedeutet eine kleinere Blendenöffnung und umgekehrt. Die Auswahl der richtigen Blendeneinstellung kann einen großen Unterschied in der Bildqualität machen.

Früher wurden Blenden durch mechanische Vorrichtungen im Objektiv gesteuert. Diese Mechanismen wurden im Laufe der Zeit weiterentwickelt und verfeinert, um eine präzisere Steuerung und eine verbesserte Bildqualität zu ermöglichen. Heutzutage lässt sich die Einstellung für die Blende einfach ändern – entweder in den Kamera-Einstellungen oder direkt am Objektiv.

#3 Verschlusszeit

Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange der Verschluss der Kamera geöffnet bleibt, um Licht auf den Sensor zu lassen. Sie ist wichtig, um Bewegungen einzufrieren oder Bewegungseffekte zu erzielen. Moderne Kameras bieten eine Vielzahl von Verschlusszeiten, um verschiedene kreative Effekte zu erzielen.

Früher war die Verschlusszeit eine rein mechanische Funktion, die von der Konstruktion der Kamera abhing. Mit der Einführung elektronischer Kameras wurde die Steuerung der Verschlusszeit digitalisiert, was eine präzisere Anpassung und eine größere Vielfalt an Verschlusszeiten ermöglicht.

#4 ISO

Bildrauschen
Ein zu hoher ISO-Wert kann Bildrauschen erzeugen

Die ISO-Einstellung bestimmt die Empfindlichkeit des Bildsensors gegenüber Licht. ISO 200 reicht für Aufnahmen bei Tageslicht. Eine höhere ISO-Einstellung, zum Beispiel ISO 800, kann in dunklen Situationen nützlich sein, führt jedoch oft zu mehr Bildrauschen. Die Auswahl der richtigen ISO-Einstellung hängt von den Lichtverhältnissen und den gewünschten Ergebnissen ab.

Der ISO-Wert war bei analogen Kameras vom eingesetzten Film abhängig. Heute kannst du den Wert ganz einfach in deinen Einstellungen ändern.

#5 Fokus

Der Fokus bestimmt, welche Teile des Bildes scharf sind. Moderne Kameras bieten Autofokusfunktionen, aber die manuelle Fokussierung kann in bestimmten Situationen von Vorteil sein. Ein klarer Fokus ist entscheidend für die Bildqualität deiner Videos.

Ob du manuellen oder Autofokus verwendest, hängt davon ab, was du filmst. In einer Studio-Umgebung, wo du für das händische Fokussieren genügend Zeit hast, brauchst du keinen Autofokus. Der macht dann Sinn, wenn du schnell für die Aufnahme bereit sein musst. Zum Beispiel wenn du auf einer Hochzeit filmst. Der Autofokus kann aber auch den falschen Bereich der Aufnahme scharf stellen. Darauf solltest du immer achten.

#6 Weißabgleich

Der Weißabgleich stellt sicher, dass die Farben in deinen Videos natürlich aussehen. Eine falsche Weißabgleichseinstellung kann zu Farbstichen führen und die Gesamtwirkung deiner Videos beeinträchtigen. Moderne Kameras bieten automatische Weißabgleichsfunktionen, aber manuelle Anpassungen sind oft erforderlich.

Ich habe den Weißabgleich meistens ausgeschaltet. Das kann ich nämlich in der Nachbearbeitung auch noch anpassen.

#7 Bildstabilisierung

Die Bildstabilisierung reduziert Verwacklungen und Unschärfen in deinen Videos, insbesondere bei Handheld-Aufnahmen. Moderne Kameras bieten verschiedene Arten von Bildstabilisierungstechnologien, um sicherzustellen, dass deine Videos glatt und professionell aussehen.

Kameras und Smartphones haben heute eigentlich immer eine digitale Bildstabilisierung. Das heißt, dass eigentlich ein größeres Bild aufgenommen wird, als du später siehst. Die „Reserve“ an Pixeln an den Rändern wird dann für die Bildstabilisierung verwendet. Funktioniert eigentlich ganz gut.

Teurere Objektive haben meistens eine optische Bildstabilisierung. Da wird das Bild durch die Linsen im Objektiv stabilisiert. Genauso gibt es bei Kameras auch eine Sensorbasierte Bildstabilisierung, wo der Sensor für ein stabiles Bild sorgt. Beide Systeme funktionieren besser als die digitale Stabilisierung, setzen aber auch teureres Equipment voraus.

#8 Auflösung und Bildrate

Bildrate einstellen am Beispiel GH5
Einstellungen fürs Aufnehmen mit verschiedenen Auflösungen und Bildraten

Die Auflösung und Bildrate deiner Aufnahmen definieren die Qualität und Flüssigkeit deines Videos. Die Auflösung wird in Pixel angegeben (z. B. 1920×1080 für Full HD) und bestimmt die Bildschärfe, während die Bildrate in Bildern pro Sekunde (fps) angegeben wird und die Bewegungsflüssigkeit beeinflusst. Zum Beispiel: Eine Auflösung von 3840×2160 (4K) bietet viermal mehr Details als Full HD, während eine Bildrate von 60 fps eine besonders flüssige Wiedergabe ermöglicht.

Welche Auflösung mit welcher Bildrate kombiniert werden kann, hängt stark von deiner Kamera ab. In der Regel gilt: Je höher die Auflösung, desto weniger hoch kann die Bildrate sein. Mit einer relativ günstigen Kamera wirst du keine 4K-Aufnahmen in Zeitlupe (mehr als 100 Bilder pro Sekunde) machen können. Das schafft die einfach nicht.

Besser Aufnehmen mit den richtigen Einstellungen

Das Verständnis dieser Grundlagen ist entscheidend für die Qualität deiner Videos und die Erweiterung deiner kreativen Möglichkeiten. Experimentiere mit den verschiedenen Einstellungen und Techniken, um deinen eigenen Stil zu entwickeln und beeindruckende Videos zu produzieren. Und wenn du schon gewissen Erfahrungen damit gemacht hast, dann schreibs uns doch bitte in die Kommentare.

Edgar Grasl

Edgar ist der kreative Kopf hinter Wieselfilm. Als bekennender Equipment-Junkie muss er immer das Neueste kaufen und testet die Dinger dann ausgiebig. Die ganzen Pferdefilme auf wieselfilm sind seinem Hobby geschuldet, dem Reiten.

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