Drohnen-Flugtipps für Anfänger

Atemberaubende Fotos aus der Luft, Hochzeitsvideos aus der Vogelperspektive oder einfach nur fliegen und die Gegend erkunden – das summen der Propeller von Drohnen hört man immer öfter. Mit der wachsenden Beliebtheit scheint es, als wollte jeder mit einem Quadrokopter fliegen. Manche Leute schrecken aber auch davor zurück, sich eine Drohne anzuschaffen und damit fliegen zu gehen. Nicht auszudenken was passiert, wenn die Drohne abstürzt. Abgesehen davon, dass niemand sein teures Fluggerät schrotten möchte, du kannst damit auch Schaden anrichten. Was kann man also als Anfänger machen, damit so etwas nicht passiert?

Natürlich gibt es hier viele Möglichkeiten. Die herumfliegenden Drohnen werden nicht nur von Jahr zu Jahr mehr, sie werden auch schlauer. Jedes neue Modell hat mehr Sensoren, mehr Funktionen und wird durch neueste Technologien sicherer also vorher. Das erleichtert Anfängern den Einstieg in die Quadrokopter-Welt.

Fange klein an

Baby mit Hut

Im letzten Jahr habe ich eine Spielzeugdrohne zum Geburtstag geschenkt bekommen. So eine, mit der man drinnen herumfliegen kann. Das habe ich natürlich auch gemacht. Ich weiß noch, was beim ersten mal abheben passiert ist. Die Drohne ist gegen die Decke geknallt, blieb einen Moment da oben (weil ich in der Hektik nicht gleich den Schub weggenommen habe) und ist dann, nachdem ich den richtigen Heben auf der Fernbedienung gefunden habe, dank Schwerkraft auf den Boden geknallt.

Mit einem kleinen Modell, das ein paar Euros kostet, lernst du das fliegen erst so richtig. Das habe ich auch gemacht. Die kleinen Dinger haben überhaupt keine Sensoren drinnen, selbst einen Gyro für die Lagekontrolle gibt es oft nicht. Nach ein paar Versuchen und weiteren Bekanntschaften mit Wänden, Einrichtungsgegenständen und einem Fahnenmasten habe ich es dann doch geschafft. Ich konnte fliegen. Zumindest fünf Minuten lang, weil dann war der Akku leer.

Mit einer kleinen Spielzeugdrohne kriegst du ein Gefühl dafür, wie sich eine Drohne in der Luft verhält. Sie kosten wenig und können, weil sie so klein sind, kaum Schaden anrichten. Überraschenderweise fliegt meine kleine Spielzeugdrohne noch immer – die zahlreichen Abstürze konnten ihr nichts anhaben.

Wähle weise

Es gibt unzählige tolle Drohnen, alle mit coolen Features an Bord und umwerfender Performance. Wenn du jemals eine DJI Inspire in Action siehst, weißt du, was ich meine. Bevor du dir jetzt aber so eine zulegst, schau doch lieber einmal, was es sonst noch so gibt. Für jeden zukünftigen Drohnenpiloten gibt es das richtige Modell. Und bevor du fragst: Eine DJI Inspire ist definitiv keine Anfängerdrohne.

Während du dir die einzelnen Drohnen ansiehst,, beachte immer folgende Dinge: Ist sie einfach zu fliegen? Hat sie Features an Bord, die mir das Fliegen leichter machen? Ist die Steuerung der Drohne einfach, zum Beispiel mit einer eigenen Fernbedienung oder über das Smartphone?

Für mich kamen nach anfänglicher Recherche nur Modelle von DJI infrage. Dort hast du eine große Auswahl an Modellen, die ausgereift sind. Natürlich gibt es auch bei anderen Herstellern wie Yuneec oder Parrot Modelle für Einsteiger. Das ist nicht nur Geschmackssache, sondern fast schon eine Glaubensfrage.

Bei DJI gibt es, angefangen von der Spark über die Mavic Air bis hin zur Mavic 2 Pro oder Zoom Quadrokopter für jede Anforderung. Welche Drohne zu dir passt, habe ich hier ja schon mal geschrieben.

Ein Kriterium für mich war eine eigene Fernbedienung. Eine Steuerung über das Smartphone ist mir zu ungenau. Außerdem habe ich das Fliegen auch mit einer Fernsteuerung gelernt und ich wollte die Drohne hauptsächlich zum Filmen. Somit kamen für mich die DJI Mavic Air und die DJI Mavic Pro in die engere Wahl.

DJI Go – optimal für Anfänger

Nicht nur die richtige Hardware ist wichtig, sondern auch die passende Software dafür. Bei DJI gibt es für die Steuerung der Drohnen eine eigene App – DJI Go. Doch die App kann noch mehr. Du kannst damit das Verhalten deiner Drohne anpassen und verschiedene automatische Funktionen – die Intelligent Flight Modes – nutzen.

Am Anfang empfehle ich dir, die Drohne im Beginner Mode zu fliegen. Dieser Modus begrenzt die maximale Geschwindigkeit und den Bewegungsspielraum deiner Drohne. Natürlich ist das langweilig, aber damit lernst du deine Drohne besser kennen. Wenn du ein paar Mal im Beginner Mode geflogen bist, kannst du ihn ja auch wieder abschalten.

Dein erster Flug

Gans beim abheben

Du hast deine Drohne bestellt. Die Lieferzeit ist nur wenige Tage, aber du kannst es kaum erwarten. Du malst dir aus, was du alles damit machen kannst. Dann kommt sie endlich. Am liebsten würdest du sie gleich auspacken, einschalten und losfliegen.

Abgesehen davon, dass du zuerst die Akkus laden solltest, empfehle ich dir, die Drohne nicht gleich drinnen zu starten. Das endet in der Wand. Oder im Kasten. Garantiert. Such dir lieber einen Ort, der ausreichend Platz für deinen ersten Flug bietet und – ganz wichtig – draußen ist. Ein Park oder ein großes Feld sind dafür der geeignete Platz – vorausgesetzt natürlich, dass du dort fliegen darfst. Bist du nicht sicher, ob du das darfst, kannst du im Internet nachschauen.

Starte deine Drohne an einem Platz, wo kein Baum oder Gebäude in der näheren Umgebung ist und bringe sie auf eine Höhe, die sicher ist. Also höher als Personen, Tiere und Pflanzen Am Anfang brauchst du nämlich zuerst einmal Zeit, um dich mit der Steuerung vertraut zu machen. Bei meinem ersten Flug habe ich ständig die Hebel für Höhe und Richtung verwechselt. Gut, dass nichts in der Nähe war.

Wenn du die Steuerung dann halbwegs kapiert hast, kannst du dich mit den einzelnen Funktionen der App vertraut machen. Obwohl die DJI Go App intuitiv bedienbar ist, wirst du besonders am Anfang damit kämpfen. Wo war nochmal die Einstellung für die Kamera? Wie bediene ich die Intelligent Flight Modes?

Ich gebe zu, am Anfang habe ich oft im Internet nachgesehen, wie die Steuerung meiner Mavic Pro funktioniert und wie ich die Intelligent Flight Modes bediene. Im Flug war ich dann so damit beschäftigt, die Einstellungen vorzunehmen, dass ich vergessen habe, auf Aufnahme zu drücken.

Du kannst es lernen

Bücher

Wenn ich es gelernt habe, dann kannst du es auch. Willst du es aber von einem Profi lernen, dann schaue einfach im Internet nach. Es gibt für Anfänger Kurse und Workshops, wo erfahrene Drohnenpiloten nicht nur wichtige Tipps fürs Fliegen geben, sondern auch über die rechtlichen Aspekte aufklären. Dass du danach ebenfalls ein Profi bist, wäre jetzt übertrieben. Aber du hast zumindest eine Ahnung davon, wie die Drohne funktioniert. Zum Profi wirst du erst mit der Erfahrung.

Edgar Grasl

Edgar ist der kreative Kopf hinter Wieselfilm. Als bekennender Equipment-Junkie muss er immer das Neueste kaufen und testet die Dinger dann ausgiebig. Die ganzen Pferdefilme auf wieselfilm sind seinem Hobby geschuldet, dem Reiten.

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