(Zuletzt aktualisiert am 28. April 2025 von Edgar Grasl)
Du brauchst ein Voiceover für dein Erklärvideo oder möchtest deinen eigenen Podcast starten? Dann brauchst du nicht nur eine geeignete Stimme, sondern auch ein passendes Mikro. Das RØDE NT1-A zum Beispiel. Denn dein Gaming-Headset reicht dafür unter Umständen nicht aus. Dann kannst du nämlich gleich mit deinem Smartphone aufnehmen.
Grundsätzlich solltest du dir ein Kondensator-Mikrofon zulegen. Ohne jetzt zu technisch zu werden, ist das Prinzip eines Kondensator-Mikrofones einfach erklärt. Du hast eine Membran, auf die der Schall auftrifft. Dicht dahinter ist eine isolierte Metallplatte. Wenn du ins Mikrofon reinsprichst, dann bringst du mit deinen Schallwellen die Membran zum Schwingen und der Abstand zwischen Membran und Metallplatte verändert sich. Und weil das einfach so ist, wird daraus ein Signal. Und daraus wird wiederum deine Audio-Aufnahme. Hexerei, ich weiß.
In deinem Smartphone ist eine ähnliche Form von Mikrofon eingebaut, hier wird aber weniger auf die Tonqualität als auf den Stromverbrauch geschaut. Deshalb haben Headsets und Smartphones zwar schon gute Mikrofone verbaut, die Qualität ist aber für ein Voiceover nicht ausreichend.
Welches nehmen wir denn?
Bei der Auswahl meiner Mikrofone greife ich immer wieder zu einem Hersteller: RØDE Microphones. Von denen habe ich schon zwei. Ein Videomic Go, das auf der GH5 draufsitzt und ein Wireless GO 3, wenn ich Interviews aufnehmen. Also war unser erster Weg auf der Suche nach einem geeigneten Mikro zu Rode.
RØDE Microphones ist ein australischer Hersteller, die schon seit den Sechzigern Lautsprecher und Studioequipment baut. Gegründet wurde die Firma von zwei Schweden, das erklärt auch das komische o. Und seit den Neunzigern baut RØDE auch qualitativ hochwertige Mikrophone, die trotzdem günstig sind.
Das RØDE NT1-A

Das RØDE NT1-A gibt’s seit Mitte der Neunziger und wird als Profimikrofon zum Einsteigerpreis bezeichnet. Mit einem Preis von knapp 230 Euro ist es das auch. Vergleichbare Modelle anderer Hersteller kosten gerne mal das Doppelte. Doch kann es auch was? Mal schauen…
Weil das RØDE NT1-A einen XLR-Anschluss hat, brauchen wir auch noch ein kleines Mischpult. Da habe ich mich für das Behringer XENYX 302USB entschieden. Ein wirklich kleines, feines Mischpult, das du über USB an deinen Rechner anschließen kannst.
Nach ein paar Tagen war alles da. Mikrofon und Mischpult. Das NT1-A kommt mit Spinne, Poppschutz und einem sechs Meter langen XLR-Kabel für den Anschluss ans Mischpult. Nach einer halben Stunde – und ohne Beschreibung – war alles aufgebaut. Naja, fast alles. Weil du für das Mikrofon ein Stativ brauchst. Zwingend, denn der XLR-Anschluss am Mikro ist unten. Also kannst du es nicht auf den Tisch stellen. Aber weil ich ja gefühlt tausende Stative habe, musste ein Galgenstativ daran glauben. Und da hängt es nun, unser Mikro.
Technische Daten
Das RØDE NT1-A ist ein so genanntes Großmembran-Kondensatormikrofon, das besonders für seine sehr geringe Eigenrauschkulisse bekannt ist. Mit nur 5 dBA gehört es zu den leisesten Mikrofonen überhaupt. Es nimmt Schall mit einer Nierencharakteristik auf, was bedeutet, dass Geräusche von vorne deutlich erfasst werden, während seitliche und rückwärtige Geräusche weitgehend unterdrückt werden. Das Mikrofon deckt einen breiten Frequenzbereich von 20 Hz bis 20 kHz ab und eignet sich dadurch gut für Sprach- und Gesangsaufnahmen, aber auch für akustische Instrumente. Die Kapsel ist vergoldet, das Gehäuse besteht aus robustem Aluminium und schützt zuverlässig vor Störungen. Zum Lieferumfang gehören eine Spinne, ein Popschutz und ein XLR-Kabel, sodass man für den Einsatz im Studio sofort gut ausgestattet ist.
Tonqualität
Die Tonqualität vom RØDE NT1-A ist – kurz gesagt – unglaublich. Im Vergleich zum Voiceover, das ich mit meinem Headset – einem Jabra Evolve 65 – aufgenommen habe, merkst du es erst richtig. Die Headset-Aufnahme klingt viel härter, manchmal werden einzelne Laute einfach verschluckt.
Im Gegensatz dazu ist die Aufnahme mit dem NT1-A viel weicher, hier kannst du alles hören. Bevor ich hier jetzt aber alles erklären, höre doch selbst mal rein::
Gut, der Vergleich ist nicht fair – ein Headset, das für Online-Meetings und zum Telefonieren optimiert ist, mit einem Profi-Mikro zu vergleichen ist wie Äpfel und Birnen. Es zeigt aber auch, wie viel ein richtiges Mikro ausmacht.
Und in der Praxis?
Das RØDE NT1-A ist ein wirklich ausgezeichnetes Mikrofon. Ich nehme es eigentlich hauptsächlich für Voiceover-Aufnahmen und Tutorials, aber auch für Webinare und Trainings. Bei der Aufnahme musst du unbedingt darauf achten, dass die Umgebung entsprechend ruhig und gedämmt ist. Denn das RØDE NT1-A ist gnadenlos. Da hörst du bei der Aufnahme auch den Rasenmäher vom Nachbarn drei Häuser weiter.
Wenn dir das RØDE NT1-A mit seinem XLR-Anschluss zu kompliziert ist, kannst du auch auf USB-Alternativen wie zum Beispiel das RØDE Podcaster zurückgreifen. Die Qualität ist ähnlich ausgezeichnet wie beim NT1-A, das Handling mit USB-Anschluss aber einfacher. Ich persönlich bevorzuge trotzdem die XLR-Variante, weil es mir in Kombination mit dem kleinen Mischpult mehr Einstellungsmöglichkeiten bietet.
Zusammengefasst
Die Investition lohnt sich auf jeden Fall. Denn der Unterschied ist gigantisch. Das RØDE NT1-A ist ein Spitzenmikrofon. Du kannst es vielfältig einsetzen, zum Beispiel für Voiceover, Webinare, Videos, Podcasts und so weiter. Oder ein Lied für Weihnachten aufnehmen. Denn dafür wurde es ursprünglich entwickelt. Also Mikrofon für Tonstudios.
Wenn du lieber eine USB-Variante haben möchtest, ist das RØDE Podcaster eine gute Wahl. Das hat ebenfalls eine ausgezeichnete Aufnahmequalität, kann aber im Unterschied zum NT1-A direkt an den Computer angeschlossen werden.
Wie ist deine Erfahrung mit Mikrofonen? Hast du ein anderes Modell oder ebenfalls das NT1-A im Einsatz? Schreibs doch in die Kommentare.